Die Orgeln der Johanneskirche Villingen
Die denkmalgeschützte Schildknecht-und-Bergmann-Orgel der Johanneskirche Villingen
Seit 1980 gehört sie fest zu der Johanneskirche Villingen: Die denkmalgeschützte Schildknecht-und-Bergmann-Orgel aus dem Jahre 1838.
Im Zuge einer umfassenden Kirchenrenovierung der ältesten evangelischen Kirche in Villingen, wurden auch Überlegungen über die Neuanschaffung einer Orgel angestellt. Die Vorgänger-Orgel, 1884 von Orgelbaumeister Heinrich Voit erbaut und 1939 von Firma E. F. Walcker umgebaut, war in außerordentlich schlechtem Zustand. So kam es dazu, dass die Kirchengemeinde Villingen jene Orgel aus der Donaueschinger Orgelwerkstatt kaufte.
Die 1838 erbaute Orgel stand bis dato in der Evangelischen Stadtkirche in Sulzburg. Die evangelische Kirchengemeinde der kleinen Bergbaustadt im Markgräflerland war in den 1960er Jahren in die über 1000 Jahre alte ehemalige Klosterkirche St. Cyriak gezogen, wodurch die Orgel in der Stadtkirche keine Verwendung mehr fand.
Im Jahr 1980 wurde die durch Orgelbaufirma Georges Heintz aus Schiltach restaurierte und erweiterte heutige Orgel in der Johanneskirche eingeweiht. Sie besitzt 30 Register auf Schleifladen mit zwei Manualen und Pedal. Die Traktur ist mechanisch.
Aufgrund von Platzmangel auf der Empore weist die Orgel folgende Besonderheiten auf: Das zweite Manual ist Rückpositiv und Schwellwerk zugleich. Am Spieltisch als zweites, oberes Manual angeordnet, stehen die Register des Rückpositives in einem Schwellkasten (mit Ausnahme des Principal 4´). Durch diese Kombination ermöglicht das Instrument auf nur zwei Manualen eine große Bandbreite der Orgelliteratur.
DISPOSITION
Hauptwerk
- Bourdon 16‘
- Rohrflöte 8‘
- Salicional 8‘
- Principal 8’
- Spitzflöte 4’
- Oktave 4’
- Quinte 22/3’
- Oktave 2’
- Terz 11/3’
- Mixtur 4f.
- Cornet 5f.
- Trompete 8’
Rückpositiv (schwellbar)
- Gamba 8’
- Bourdon 8’
- Principal 4’
- Flûte Octaviante 4’
- Flageolet 2’
- Larigot 11/3’
- Sifflet 1’
- Zimbel 3f.
- Hautbois 8’
- Cromorne 8’
Pedal
- Violin 16‘
- Subbaß 16‘
- Oktavbaß 16‘
- Hohlflöte 4‘
- Hintersatz 4f.
- Bombarde 16‘
- Trompete 8‘
- Clairon 4’
3 Normalkoppeln: Mechanische Traktur, Schleifladen
Temperierung: Neidhardt 2
Stimmung: 440Hz bei 17,3°C
Orgelbauwerkstatt
Georges Heintz, Schiltach
Truhenorgel der Firma Mathis (2010)
Die Truhenorgel der Firma Mathis (Näfels/Schweiz) wurde im Jahr 2010 eigens für die Johanneskirche in Villingen erbaut.
Mit dreieinhalb Registern und einer Transponiervorrichtung von 440Hz auf 415Hz eignet sich das Instrument als Continuoinstrument bei Kantatengottesdiensten ebenso ideal wie für die Liedbegleitung bei Andachten im Chorraum der Johanneskirche oder dem Wechselgesang bei Gottesdiensten. Mit einer speziell angefertigten Transportvorrichtung lässt sich die Truhenorgel mühelos auch an andere Konzertorte transportieren.
DISPOSITION
- Gedackt 8´
- Flöte 4´
- Prinzipal 4´
- Nasard 22/3´ (ab c´)
geteilte Schleifen
Umfang: C-g´´´
Transponiervorrichtung 440Hz/415Hz
ECKDATEN
Gewicht
Orgelwerk 182kg, Motor 22kg, Bank 23kg.
Pfeifenwerk
Total 199 Pfeifen, 113 in Zinn/Blei; 86 in Holz.
Längste Pfeife (contra H, Gedackt 8’): Tonlänge 1,15m; Gesamtlänge 1,28m.
Kürzeste Pfeife (fis’’’ Nasat 2 2/3’): Tonlänge 24mm; Gesamtlänge 17,4cm.